zur Forderung nach Umbenennungen von Hofer Straßen und Denkmälern

Eine ganze Seite “antifaschistischer Belehrungen” bekommen die beiden Damen Wienands und Petermann eingeräumt, um dem begriffsstutzigen und historisch unmündigen Hofer Bürger zu erklären, was aus heutiger Sicht an manchen Straßennamen und Denkmälern in der Stadt überhaupt nicht mehr geduldet werden kann. Dabei sollte man die Kirche wirklich mal im Dorf lassen und nicht alle umstrittenen Personen und Zeithintergründe durch Umbenennungen kollektiv aus dem Gedächtnis streichen und darüber hinaus noch Verwaltungskräfte und Stadtverantwortliche, die in diesen Zeiten viele andere Aufgaben zu bewältigen haben, zusätzlich beschäftigen. Man kann sich die Geschichte seines Volkes nicht aussuchen und sollte sich in Schulen, in allen gesellschaftlichen und politischen Bereichen, natürlich auch in den Medien, offensiv und sachlich mit diesen “dunklen Kapiteln” deutscher Vergangenheit auseinandersetzen und Lehren daraus ziehen. Gerade in diesen vielzitierten “postfaktischen Zeiten” müssen diese Aufgaben oberste Priorität haben. Denn wer die Vergangenheit nicht kennt, kann die Gegenwart nicht verstehen und die Zukunft nicht meistern. Hektischer Aktionismus und solche dem Zeitgeist geschuldeten Forderungen, die von außen oberlehrerhaft an die Stadt gerichtet werden, tragen lediglich zu weiterem Verdrängen und Vergessen bei. Vor allem wenn Geschichte in dieser Weise “bereinigt” werden soll. Apropos Kirche: Vielleicht sollten die beiden Hobby- Historikerinnen einmal die Hofer Christuskirche besuchen. Da ist noch ein” Führerbild” zu entdecken. Und hier könnte man doch einmal berechtigter Weise mit einer Neugestaltung anfangen.

Albert Rambacher

Ein Kommentar zu “zur Forderung nach Umbenennungen von Hofer Straßen und Denkmälern

  1. Dass das Thema mit viel Fingerspitzengefühl statt plakativ behandelt werden muss, zeigt das zitierte Beispiel vom “Hitlerbild” in der Christuskirche. Historiker vertreten durchaus nachvollziehbar die Ansicht, dass das Bild vor dem Hintergrund seiner Zeit durchaus auch als Kritik am Nationalsozialismus interpretiert werden kann.
    Das zeigt deutlich, wie wichtig die von Herrn Rambacher geforderte offene Auseinandersetzung mit unserer Geschichte notwendig ist.

    Thomas Schott

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert